Vorhaben

Konverterstation Amprion Emden Petkumer Hammrich

Teilregion Ostfriesland

Vorhaben-Nr. der Teilregion: 03

Beschreibung

Amprion errichtet im Petkumer Hammrich bei Emden eine moderne Konverterstation als Teil des Projekts A-Nord. Diese Station wird den in Norddeutschland erzeugten Windstrom in Gleichstrom umwandeln und über eine 300 Kilometer lange Erdkabeltrasse nach Nordrhein-Westfalen transportieren. Die Inbetriebnahme ist für 2027 geplant.
Das Konzept der Konverterstation zählt zu den modernsten ihrer Art. Der Konverter wird künftig nicht nur Wechselstrom in Gleichstrom umwandeln. Darüber hinaus hat die Station weitere wichtige Aufgaben für eine zukunftssichere Energieversorgung: Mit ihrer Hilfe lässt sich die Netzspannung regulieren und stabilisieren. Bisher übernehmen diese Funktion noch konventionelle Großkraftwerke. Je mehr von ihnen vom Netz gehen, umso wichtiger werden hochmoderne Anlagen wie der Konverter in Emden-Petkum.

Standort

Emden- Petkumer Hammrich

Netto-Null-Technologien

  • Stromnetztechnologien, einschließlich elektrischer Ladetechnologien für den Verkehr und Technologien zur Digitalisierung des Netzes

Projektreife

  • Realisierungsphase (Construction)

Investitionssumme

500 Mio. €

Diese Summe ist grob geschätzt.

Arbeitsplätze

< 10

Lieferketten- und Wertschöpfungsbeziehungen

Technologie- und Ausstattungslieferanten

Die Konverterstation benötigt hochentwickelte Technologien und Komponenten für die Stromübertragung. Zu den wichtigsten Lieferanten und Partnern gehören:
- Siemens: Sie liefern die für die Umwandlung von Gleichstrom in Wechselstrom (und umgekehrt) benötigten Konvertertechnologien.
- ABB: Ebenfalls ein wichtiger Partner im Bereich Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung (HVDC), mit Fokus auf Leistungselektronik, Transformatoren und Schaltanlagen.
- GE Renewable Energy: Bietet ebenfalls Lösungen zur Stromumwandlung und Netzanbindung von Offshore-Windkraft.

Bau- und Infrastrukturunternehmen

Der Bau der Konverterstation und der zugehörigen Infrastruktur erfordert die Zusammenarbeit mit Bauunternehmen und Dienstleistern:
- Bauunternehmen sind verantwortlich für den Bau der Station und die Installationen der technischen Komponenten. Hierzu gehören Unternehmen, die die Bauarbeiten und die Errichtung von Fundamente übernehmen.
- Fachunternehmen im Bereich der Elektroinstallation sorgen für die Inbetriebnahme und Verkabelung der Stationen.
- Transportlogistik: Die Verlagerung von Komponenten wie Transformatoren und Schaltanlagen erfolgt durch Logistikunternehmen, die auf Schwerlasttransporte und Schiffslogistik (über den Emder Hafen) spezialisiert sind.

Offshore-Windparkbetreiber und -lieferanten

Die Konverterstation ist Teil des Projekts, das die Windenergie aus den Offshore-Windparks in die Stromnetze transportiert. Wichtige Partner sind:
- Offshore-Windparkbetreiber wie Ørsted, RWE, Vattenfall und Nordex, die die Windkraftanlagen installieren und den erzeugten Strom bereitstellen, der über die Konverterstation in das Netz eingespeist wird.
- Kabelhersteller wie Prysmian und Nexans liefern die Unterwasser- und Erdkabel, die die Stromverbindung zwischen den Offshore-Windparks und der Konverterstation herstellen.
Forschungseinrichtungen und Innovationspartner

Für die fortschreitende Optimierung der Energietechnologien und die Integration von Offshore-Windenergie gibt es Kooperationen mit Forschungseinrichtungen:
- Fraunhofer UMSICHT und Hochschule Emden/Leer: Diese Institute sind in Forschungsprojekten zur Stromspeicherung, Netzstabilität und Optimierung der Übertragungstechnologien aktiv. Sie arbeiten mit Amprion und anderen Akteuren zusammen, um Lösungen für die Herausforderungen der Energiewende zu entwickeln.

Regionale Wirtschaft und Arbeitsmarkt

Die regionale Wirtschaft in Emden und Ostfriesland profitiert von der Errichtung der Konverterstation, da lokale Unternehmen in den Bau- und Betriebsprozessen eingebunden werden:
- Bauunternehmen, Handwerksbetriebe und Dienstleister leisten Beiträge zur Stationserrichtung und langfristigen Wartung der Konverterstation.
- Lokale Logistikunternehmen und Transportdienstleister sind für die Beförderung von Komponenten vom Hafen zu den Baustellen zuständig.
- Arbeitsplätze im Bauwesen, in der Instandhaltung und in der Betriebsführung entstehen durch den Betrieb der Konverterstation.

Resilienz

Das Konverterwerk im Petkumer Hammrich bei Emden spielt eine bedeutende Rolle in der Energiewende und trägt erheblich zur Unabhängigkeit und Resilienz Deutschlands und Europas bei.

1. Erhöhung der Energiesicherheit

Das Konverterwerk ist ein zentraler Bestandteil des Projekts A-Nord, das den Windstrom aus den Offshore-Windparks in der Nordsee in das deutsche Stromnetz einspeist. Mit einer Leistung von 2 Gigawatt wird das Konverterwerk einen erheblichen Teil des Energiebedarfs decken – ausreichend, um etwa zwei Millionen Menschen mit Strom zu versorgen. Durch den direkten Zugang zu erneuerbaren Energien wird die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen und ausländischen Energiequellen verringert, was die Energiemärkte unabhängiger macht.

2. Förderung der Energiewende

Das Konverterwerk unterstützt aktiv die Dekarbonisierung des Energiesektors. Durch die Verbindung von Offshore-Windparks mit dem deutschen Netz wird eine entscheidende Infrastruktur bereitgestellt, um grüne Energie aus der Nordsee in das europäische Stromnetz zu integrieren. Dies ist besonders wichtig für die Erreichung der Klimaziele, sowohl auf nationaler als auch auf europäischer Ebene.

3. Stärkung der Netzstabilität

Das Konverterwerk hilft, die Stabilität des Stromnetzes zu gewährleisten, insbesondere durch die Umwandlung von Offshore-Windenergie (die typischerweise in Gleichstrom erzeugt wird) in Wechselstrom, der für den Transport über das Netz benötigt wird. Mit dieser Technologie können auch Stromüberschüsse effizient von Regionen mit hoher Erzeugungskapazität (wie der Nordsee) in energieintensivere Regionen transportiert werden. Das stärkt die Resilienz des Stromnetzes und hilft, bei schwankendem Wind und unterschiedlichen Verbrauchsmustern auszugleichen.

4. Diversifizierung der Energiequellen

Die Diversifizierung der Energiequellen ist ein zentraler Aspekt der Energieunabhängigkeit. Das Konverterwerk ermöglicht eine stärkere Nutzung von Erneuerbaren Energien wie Offshore-Windkraft, die insbesondere in Europa zunehmend an Bedeutung gewinnen. Dies verringert die Abhängigkeit von importierten fossilen Brennstoffen (z. B. Erdgas oder Öl) und stärkt die Energieautarkie.

5. Unterstützung der europäischen Integration

Das Konverterwerk ist nicht nur für Deutschland wichtig, sondern auch für die europäische Energiewende. Es trägt zur Integration erneuerbarer Energiequellen aus der Nordsee in das europäische Stromnetz bei und stärkt so die Netzverknüpfungen und die Kooperation zwischen den europäischen Staaten. Dies erhöht die Resilienz Europas gegenüber externen Krisen, wie z. B. Lieferengpässen fossiler Brennstoffe.

Ansprechpartner

Landkreis Leer - Amt für Digitalisierung und Wirtschaft

Frau Sope

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