Vorhaben

Elektrolyse-Anlage EWE Emden

Teilregion Ostfriesland

Vorhaben-Nr. der Teilregion: 01

Beschreibung

Der norddeutsche Energieversorger EWE setzt in Emden den Bau einer der größten Wasserstoff-Erzeugungsanlagen Europas um. Bezüglich der Realisierung des Großprojektes setzt EWE bei der Elektrolyse auf Siemens Energy. Die gesamte Erzeugungsanlage bestehend aus Elektrolyse sowie notwendiger Peripherie – wie beispielsweise Verdichter und Kühlsysteme – hat über die Lebensdauer eine mittlere Leistungsaufnahme von circa 320 Megawatt. Der Energietechnologie-Konzern wird ein 280-Megawatt-Elektrolysesystem als Kernstück der Anlage liefern. Im Jahr 2028 soll die Anlage in Emden in Betrieb gehen und dann pro Jahr rund 26.000 Tonnen grünen Wasserstoff für unterschiedliche Anwendungen bereitstellen. Die produzierte Menge Wasserstoff kann zum Beispiel bei Verwendung in der Stahlindustrie rund 800.000 Tonnen Kohlendioxid pro Jahr einsparen. 

Netto-Null-Technologien

  • Wasserstofftechnologien, einschließlich Elektrolyseure und Brennstoffzellen

Projektreife

  • Realisierungsphase (Construction)

Investitionssumme

800 Mio. Euro

Diese Summe ist relativ verbindlich.

Arbeitsplätze

< 20

Lieferketten- und Wertschöpfungsbeziehungen

Im IPCEI „Clean Hydrogen Coastline“ wollen die Industriepartner ArcelorMittal, EWE, Gasunie, swb und Tennet in der Region Nordwest 400 Megawatt Elektrolysekapazität bis zum Jahr 2026 aufbauen. Hierzu gibt es verschiedene Projekte, die bei der Umsetzung helfen sollen.

- Im Teilprojekt 1 „Elektrolyse Ostfriesland“ will EWE in Emden eine 320-Megawatt-Elektrolyseanlage errichten und damit Wasserstoff im industriellen Maßstab produzieren. Laut EWE könnte in Emden bereits im Jahr 2028 Wasserstoff aus erneuerbaren Energien erzeugt werden.

- Im Teilprojekt 2 „Elektrolyse Bremen“ will EWE ebenfalls einen Elektrolyseur bauen, allerdings in der Hansestadt Bremen. Der grüne Wasserstoff aus dem 50-Megawatt-Elektrolyseur soll – wie der Wasserstoff aus Emden – u. a. für die klimaneutrale Stahlproduktion genutzt werden. Geplant ist beispielsweise die Lieferung von Wasserstoff zum Bremer Standort von ArcelorMittal, zu der Salzgitter AG oder zu der Georgsmarienhütte.

- Im dritten Teilprojekt „Speicher Huntorf“ plant EWE die Anbindung der Wasserstoffinfrastruktur an seinen Kavernenspeicher in Huntorf. So ist vorgesehen, einen unterirdischen Erdgasspeicher und obertägige Anlagen für die Wasserstoffspeicherung umzurüsten. Wichtige Erkenntnisse soll das Forschungsvorhaben HyCAVmobil von EWE bringen, in dem das Unternehmen in Rüdersdorf bei Berlin Wasserstoff in deutlich kleinerem Maßstab in Kavernenspeicher einspeichert.

- Im Rahmen des Teilprojekts 4 „H2-Pipeline-Infrastruktur Nordwest“ soll die Wasserstoff-Infrastruktur im Nordwesten optimiert werden. Durch den Bau und die Umstellung von mehreren Pipeline-Abschnitten wird der Anschluss wichtiger Wasserstoff-Abnehmer und -Speicher an das zukünftige europäische Wasserstofftransportnetz hergestellt.

Durch die vielfältigen Anknüpfungspunkte von Clean Hydrogen Coastline, beispielsweise mit den niederländischen Partnern, aber auch mit Vorhaben in Hamburg und Nordrhein-Westfalen, bieten sich umfangreiche Potenziale für ein europäisches IPCEI. Damit können die Partner einen entscheidenden Schritt machen, um ein wichtiger Baustein einer zukünftigen europäischen Wasserstoffwirtschaft zu werden. Ziel des Projektes ist vor allem die Einbindung von Wasserstoff in bestehende Energieinfrastrukturen.

Seitens der hiesigen Stadtwerke laufen Untersuchungen, wie die Abwärme des Elektrolyseurs nutzbar gemacht werden kann. Hierzu gibt es eine Kooperationsvereinbarung.

Resilienz

Der 320-MW-Elektrolyseur leistet einen spürbaren Beitrag zur Reduzierung fossiler Importe und zur Stärkung der nationalen Wasserstoffproduktion. In Kombination mit dem Ausbau erneuerbarer Energien und einer breiteren Infrastruktur für Wasserstoffnutzung könnte er eine wichtige Rolle auf dem Weg zur Energieunabhängigkeit spielen.

Ansprechpartner

Landkreis Leer - Amt für Digitalisierung und Wirtschaft

Frau Sope

📞+49 491/926-1701

✉️Andrea.Sope@lkleer.de